Die Existenzanalyse ist eine existenziell-humanistische Psychotherapie. Ihre heutige inhaltliche Gestalt verdankt sie Alfried Längle. Ihren Ausgang hat sie bei Viktor Frankl genommen, der mit seiner Logotherapie als Begründer der dritten Wiener Schule gilt. Weil es mir sehr am Herzen liegt, die Ausformung dieser Psychotherapierichtung zu begleiten, bin ich seit Jahrzehnten als Lehrausbilder und Lehrsupervisor, mit wissenschaftlichen Veröffentlichungen, einer regen Vortragstätigkeit, aber auch verbands- und berufspolitisch für die Existenzanalyse engagiert.
Ziel der Existenzanalyse ist es, den Menschen zu befähigen, eine Entscheidung über sich und den weiteren Lebensweg treffen zu können, um dem eigenen Leben die ureigene Gestalt zu geben. Denn jeder Mensch besitzt die Fähigkeit, sein Leben aktiv gestalten zu können – eingebettet in vier fundamentale Daseinsthemen: Sicherheit, Beziehung, Selbstsein und Kontext. Der Ansatz schaut hierfür auf Emotionen und Überzeugungen, Sinn und Sinnerfahrung, Dialogfähigkeit und eine Haltung der Offenheit, so dass eine bejahende Beziehung zum Leben, authentische Positionierungen und eine gelingende Auseinandersetzung mit den Gegebenheiten der äußeren und inneren Welt möglich werden. Die Ausbildung in Existenzanalyse mit ihrem Spektrum an Methoden und Haltungen qualifiziert für eine Begleitung von Menschen in diesem Sinne.